Laptop auf Steroiden
Ich habe meinem Laptop endlich mal eine SSD gegönnt. Das er danach schneller sein würde war mir klar… aber gleich soviel schneller?
Ohne es jetzt gemessen zu haben sind Festplatten-Aktivitäten eigentlich nicht mehr zu bemerken. Wo der Boot früher sicher 0,5 – 1 Minute gedauert hat und nach einem Login alles gestartet war noch mal Zeit ins Land ging ist jetzt alles einfach sofort da. Am längsten dauert noch die Eingabe des Passworts und das war es.
Auch Installationen usw. gehen so schnell, das man sie eigentlich gar nicht mehr mitbekommt. Wo früher der Download der Pakete schneller ging als die Installation ist es nun anders herum, aber mit Faktor 2 oder so. Jetzt brauch ich noch ne schnellere Leitung damit meine Festplatte sich nicht langweilt. 😀
Gekauft habe ich mir eine Mushkin Callisto Deluxe2 2,5″ SSD 240 GB. Ich kenn den Hersteller nicht, noch nie gehört. Aber der Preis war gut und die Bewertungen auch. Mal gucken, auch NoName-Hersteller können ja gute Hardware herstellen. 😉
Nachdem normale Festplatten vermutlich auf absehbare Zeit teuer bleiben werden und SSDs einfach echt geil sind und mittlerweile auch günstig werden, ist jetzt die beste Zeit, sich eine zuzulegen.
Hoffe nur, das die Platte auch hält und zwar mindestens 2 Jahre.
Natürlich setze ich Ubuntu ein und kein komisches Windows. Daher kann ich fröhlich tweaken und mein System optimal auf die SSD abstimmen. Ein wenig Google später weiß ich auch, was zu tun ist.
- Swappiness runterdrehen, ich hab 4 GB RAM und je weniger das System auf der Platte rumschreibt desto besser. Es gibt da ein paar Methoden, ich mach einfach
sysctl -w vm.swappiness=1 # Strongly discourage swapping
in die /etc/rc.local rein (vor exit 0 natürlich!). - Schreibzugriffe verringern: Ich muss nicht wissen, wann auf eine Datei zugegriffen wurde, nur wann sie verändert wurde. In der /etc/fstab einfach noatime,nodiratime als Parameter mitgeben, dann wird das auch nicht mehr gemacht.
- SSD-Unterstützung aktivieren: Ebenfalls in der fstab als Parameter discard angeben. Ist allerdings noch nicht komplett fertig getestet. Außerdem sollte man den IO-Scheduler umstellen. Um nachzusehen, welcher Scheduler aktuell aktiv ist, machen wir
cat /sys/block/sda/queue/scheduler.
Normalerweise ist cfg eingestellt, wir wollen deadline, das ist für SSDs besser. Dazu schreibe ich wieder in die rc.local folgendes:
echo deadline > /sys/block/sda/queue/scheduler
echo 1 > /sys/block/sda/queue/iosched/fifo_batch
Das habe ich jetzt schamlos von the-engine.at übernommen, mal sehen, wie das so wirkt. Ich bin gespannt!
One thought on “Laptop auf Steroiden”
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Filed under: Linux - @ 31.01.2012 23:10
Wow, die Platte ist mittlerweile über 3 Jahre alt und läuft noch immer wie eine eins!